Im Wipptal gibt es ab 2. Mai 2026 einen Stundentakt und Ortschaften, die nicht auf der Hauptroute liegen, werden besser erschlossen. Abseits der Hauptachse werden beispielsweise Telfes (im Halbstundentakt) oder die Bergsteigerdörfer Schmirn und Vals (im Zweistundentakt) angefahren. Im Wipptal sind dann auch alle Busverbindungen an die Zughalte angepasst. Das neue Angebot gilt für alle sieben Wochentage. Dabei wird der Öffi-Verkehr an den Tagesrandzeiten erweitert: Die Busse fahren von Montag bis Samstag von 6 bis 20 Uhr und am Sonntag von 8 bis 18 Uhr. Die meisten Ortschaften sind damit mit den Öffis sehr gut erschlossen.
Das neue Konzept wurde vom VVT über Monate gemeinsam mit Vertretern aus der Region erarbeitet, abgestimmt, ausgeschrieben und gilt ab dann für die kommenden zehn Jahre. Mobilitätslandesrat René Zumtobel: „Mit diesem neuen Öffi-Konzept schaffen wir nicht nur dichtere Takte und bessere Anbindungen – wir schaffen vor allem Lebensqualität. Wer gute und verlässliche Verbindungen hat, nutzt sie auch – und davon profitieren alle: die Pendler, die Gemeinden und nicht zuletzt das Klima. Unser Ziel ist es, dass die Menschen spüren, dass Öffis die bequemere und nachhaltigere Wahl sind.“ VVT-GF Alexander Jug: „Das Wipp- und das Stubaital leiden stark unter dem Individualverkehr. Unser neues Öffi-Konzept soll dazu beitragen, die Situation zu entschärfen.“
Der Umfang des neuen Verkehrskonzepts lässt sich am besten an konkreten Fällen nachvollziehen: So entsteht etwa in Steinach mit dem neuen Konzept ein echter Mobilitätshub und ein zentraler Öffi-Knotenpunkt für das Wipptal. Hier kann man zum Zug bzw. in einen Bus in ein Seitental umsteigen. Alle Verbindungen sind getaktet und aufeinander abgestimmt. Die Fahrt von der letzten Haltestelle „Gasthof Feuerstein“ im hintersten Gschnitztal bis nach Innsbruck dauert in Zukunft beispielsweise nur mehr 54 Minuten. Dabei geht es mit dem Bus nach Steinach und bei sieben Minuten Umstiegszeit am Bahnhof Steinach mit dem Zug in die Landeshauptstadt. Mit dem Privatauto braucht man für dieselbe Strecke 46 Minuten – allerdings nur bei einer staufreien Autobahn und ohne zusätzliche Zeit für eine Parkplatzsuche einzukalkulieren. Im Vergleich dazu ist die selbe Fahrt mit den Öffis bequemer und sicherer.
Neues Unternehmen
In Tirol werden Buslinien regelmäßig neu ausgeschrieben, wobei Fahrpläne, Strecken und Ausstattung vertraglich festgelegt sind. Die Vergabe erfolgt nach dem Bestbieterprinzip – der Preis wird dabei zu sechzig Prozent und die Qualität zu vierzig Prozent herangezogen. Den Zuschlag für die Verkehre im Stubai- und Wipptal erhielt vor kurzem das Verkehrsunternehmen Breuss mit Sitz in Rankweil. Mitverhandelt und zur Finanzierung tragen diese Partner bei: Der TVB Stubai, der Stubaier Gletscher und die anderen Bergbahnen im Stubaital sowie die Planungsverbände Stubaital und Wipptal. Insgesamt kostet der öffentliche Verkehr in beiden Tälern pro Jahr rund zehn Millionen Euro.
Stimmen aus der Region
PV-Obmann Daniel Stern, Stubaital: „Das neue Öffi-Konzept bringt eine spürbare Entlastung für das Stubaital und verbessert die Verbindung in Richtung Innsbruck.“ PV-Obmann Florian Riedl, Wipptal: „Die dichtere Vertaktung in die Seitentäler des Wipptals und ins Stubaital ist die markante Änderung im vorliegenden Angebot des öffentlichen Personennahverkehrs. Für dieses Angebot nehmen wir in der Region viel Geld in die Hand und es profitiert somit direkt die heimische Bevölkerung.“ TVB-Obmann Adrian Siller, Stubaital: „Nachhaltigkeit ist uns ein zentrales Anliegen. Unser finanzieller Beitrag stärkt den öffentlichen Verkehr im Tal – ein Gewinn für Gäste, Einheimische und die Zukunft unserer Region.“ TVB-Obmann Michael Eller, Wipptal: „Für Einheimische und Gäste ist die durchgehende Anbindung an die Bahn ein klarer Mehrwert. Ein großer Nutzen für unsere Gäste ist die beste Erreichbarkeit der Seitentäler.“ Reinhard Klier, Vorstandsvorsitzender Wintersport Tirol AG (Stubaier Gletscher): „Mit der besseren Anbindung des Gletschers setzen wir auf eine nachhaltige Erschließung unseres Skigebiets und schaffen moderne Mobilität für die Zukunft.“